Home-Office als Bore- oder Burn-Out Katalysator?
Home-Office ist ein ganzheitliches Arbeitsplatzkonzept, dessen Effektivität in Bezug auf Produktivität und Leistungserbringung mehrfach wissenschaftlich evaluiert wurde. Durch den starken Trend zum Home-Office werden verschiedene gesundheitliche Risiken in Zusammenhang zu diesem Arbeitsplatzkonzept gebracht.
Burn-Out ist seit Beginn dieses Jahres mit dem Inkrafttreten des neuen Katalogs der WHO (World Health Organisation) als Krankheit anerkannt. Kennzeichen für dieses Syndrom ist ein Belastungszustand, der aufgrund von chronischem Stress am Arbeitsplatz verursacht wird und nicht vom Betroffenen adäquat verarbeitet werden kann.
Dies gilt dann auch für den Home-Office-Arbeitsplatz, der sich hier aber erst als Risiko manifestieren und neu beurteilt werden muss. Schwierig wird es in der Zuordnung, da die Anerkennung der Erkrankung Burn-out explizit im beruflichen Umfeld ihre Ursache findet und nicht für Belastungen aus anderen Lebensbereichen verwendet werden darf. Kinderbetreuung und Arbeit wäre also getrennt zu bewerten, was ja im Setting Home-Office und Home-Schooling kompletter Nonsens ist
Mit Bore-out hingegen wird eine Form von extremer Unterforderung im Arbeitsleben und als Gegenteil zum Burn-Out verstanden, auch wenn die letztendlichen Symptome die gleichen sind. Die Begrifflichkeit des Bore-Out ist aber noch wenig ausdifferenziert und eher populärwissenschaftlich diskutiert und pseudo-wissenschaftlich anerkannt. Ob sie im Setting Home-Office Eingang findet, bleibt abzuwarten impliziert sie ja dabei auch einen Vorwurf der dem Home Office bisweilen noch gemacht wird. Ohne Kontrolle keine Arbeitsmoral.
Das Verständnis der Erkrankung Burn-Out ist aber im Ansatz eine gute Blaupause um das Thema Home-Office zu verstehen und sinnvoll zu steuern.